Persönlich
Mutterkuhhaltung
Seit März 2001 haben wir die Milchproduktion aufgegeben und
betreiben Mutterkuhhaltung. In einem Boxenlaufstall mit viel
Auslauf und Weide. Im Sommerhalbjahr kann sich die
Mutterkuhherde mit den Kälbern frei bewegen. Das meiste Futter
holen sich die Tiere selbst auf der Weide. Wir halten vorwiegend F1
Tiere. Das sind Tiere, die gepaart sind zwischen Milchkuh und
Maststieren.
Uns ist es wichtig, dass sie viel Milch geben und trotzdem noch
einen guten Mutterinstinkt haben. Mit dem sehr fleischigen Limusin
Stier, der nach diversen Studien den besten Fleischgeschmack
aufweisen soll, wird unser Vieh im Natursprung gepaart. So
erreichen wir ein sehr schönes Kalb, das eine hervorragende
Fleischqualität aufweist.
Wir ermöglichen unseren Tieren in ihrem Leben die bestmögliche, naturgetreuste Haltung die in Europa möglich ist.
Die schlachtreifen Tiere werden erst kurz vor dem Schlachten von Ihren Müttern getrennt. Das Fleisch dieser Tiere wird über das Label "+Natura
Beef+" vom Verein Mutterkuh Schweiz vermarktet. In diesem Label wird nicht nur die Produktion kontrolliert, sondern auch der Transport und
die Metzgereien. "+Natura Beef+" garantiert ein einwandfreies Produkt, das bei der Mutter natürlich aufgewachsen ist, und möglichst ethisch
transportiert und geschlachtet wurde.
Weitere Infos finden Sie unter folgenden Links:
Biodiversität (Ökologischer Ausgleich)
Neben der Produktivität des Landwirtschaftsbetriebes, die sicher sehr wichtig ist,
nehmen wir unser Engagement für die Natur nicht weniger ernst. Seit Frühling 2000
haben wir einen gesamtbetrieblichen Vertrag mit der Organisation Agrofutura, in
dem wir uns verpflichtet haben mindestens 12% unserer Produktionsflächen
extensiv zu bewirtschaften. Der Kanton und seit 2001 auch der Bund unterstützen
qualitativ hochstehende Ökoflächen. Natürlich ist nicht zu leugnen, dass der
finanzielle Anreiz ein gutes Instrument ist, um dem Landwirt das Umsteigen von
maximalem Ertrag zur ökologischen teilweise unproduktiven Anbauformen zu
erleichtern. Nur rechnen lässt sich dieses Engagement nicht.
Wir finden es sehr wichtig, dass unsere schöne Pflanzen- und Tierwelt nicht zerstört
wird. Wir versuchen einen gesunden Weg zwischen Ökologie und produktiver
ökonomischer Landwirtschaft zu finden, die uns täglich mit den nötigen
Nahrungsmitteln versorgt. Aus diesem Grund haben wir uns zu diesem Vertrag
entschlossen. Bei einem Betrieb, der so nahe an natürlichen Voraussetzungen wie
Fluss und Bachlandschaften liegt, steht der Stellenwert der ökologischen
Massnahmen noch mehr im Vordergrund. Auch dem Gewässerschutz muss auf
unserem Betrieb einen hohen Stellenwert gewährt werden. Da wir uns keine
Zwischenfälle mit Chemikalien oder Jauche erlauben dürfen. Die Gefahr der
Oberflächengewässerverschmutzung kann mit dem Anlegen von Übergangsflächen
und Ökoflächen entlang der Reuss und dem Dorfbach begegnet werden. Unser
Betrieb hat ebenfalls noch einige Flächen in der Gewässerschutzzone. In diesen Gebieten ist das Anlegen von extensiven Blumen- und
Fromentalwiesen eine gute vorbeugende Massnahme zum Schutze des Grundwassers.
Was sind qualitativ hochstehende Ökoflächen, und was sind die Bedingungen für einen gesamtbetrieblichen Vertrag? Die Ökoflächen werden
nach Bodeneignung und topografischen Eigenschaften ausgewählt. Die Bewirtschaftung und der Pflanzenreichtum sind wichtige Kriterien zur
Erfüllung der Auflagen. Dazu werden intensiv genutzte Wiesen und Ackerland umgepflügt und Neuansaaten mit speziellen Mischungen, die den
ökologischen Anforderungen genügen, angelegt. Die neuen Ökoflächen werden nach Typen eingeteilt und entsprechend genutzt. Eine Vielzahl
von verschiedenen Typen garantieren, dass ein breites Spektrum der Pflanzen- und Tierwelt einen geeigneten Platz zum Überleben erhalten. Der
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist weitgehendst untersagt, und auf allen Flächen besteht ein Düngeverbot. Bei allen nutzbaren Ökotypen sind
der Nutzungszeitpunkt und die Nutzungsanzahl klar bestimmt. Auch Kleinstrukturen wie Steinhaufen, kleine Gebüschgruppen oder kleine
Tümpel sind Bestandteil eines Gesamtbetrieblichen Vertrags.
Jakob Sidler-Wild; Betriebsleiter
geboren: 12. Jan. 1971
Ausbildung: Eidg. Dipl. Meisterlandwirt
Tätigkeiten: Landwirt, Totengräber, Leiter Kommunale Erhebungsstelle Landwirtschaft in Sins, An- und
Verkauf sowie Service an Flipperkästen
Politik: Gemeinderat Sins, Delegierter Die Mitte Bezirk Muri, Vorstand Die Mitte Sins
Kommissionen: Naturschutskommission, Sins; Ausschuss Abwasserverband SAMA, Sins
Vereine: Vocal Friends, Gerechtikeit Sins (Kassier), Flipperclub Sins (Kassier)
Veronika Sidler-Wild; Betriebsleiterin
geboren: 9. Sept. 1976
Ausbildung: Damenschneiderin mit Fachausweis, Eidg. Dipl. Bäuerin
Tätigkeiten: Bäuerin, Agrotourismus, Glaswarenhandel, Direktvermarktung, Produzentin für die
Oberfreiämter Buurechuchi, Imkerin
Vereine: Oberfreiämter Buurechuchi, Bienenzüchterverein Oberfreiamt
Betriebsspiegel
Grösse: 18.4 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche davon 5.2 ha Pacht
Wald: 1.54 ha
Zone: Talgebiet
Standort: Zentralschweiz, Sins AG
Produktionszweige:
- 39 Mutterkühe mit Natura Beef Produktion
- 40 a Grünspargeln mit Direktvermarktung
- 1-2 ha Mais
- 2.9 ha Biodiversitätsflächen im Vertrag
Hobbyhaltung:
- Kleintierhaltung für die Feriengäste: Hühner, Zwergziegen, Gänse, Kaninchen, Meerschweinchen, zwei Schweine, Katzen
Nebenbetriebe:
- Imkerei
- Ferien auf dem Bauernhof (Ferienwohnung)
- Vermietung Partyraum
- Flipperhandel und Spielhalle
- Glaswarenhandel für Direktvermarkter und Private
Die Chronologie des Hofes
1893 Erwerb des Landes und Gründung des Betriebs Neuhof von Frau Meier
1898 - 1903 Erbauung von einem Stall, einem Schopf (occasion) und einem Wohnhaus
1905 Konkursamtliche Versteigerung des Neuhofs. Erwerb durch Herrn Josef Wiss, (Betriebsgrösse 4.5 ha.)
1905 Weiterverkauf an Josef Hermann (Betriebsgrösse 5.8 ha)
1906 Weiterverkauf an Gottfried Ehrler
1910 Weiterverkauf an Jakob Suter-Weibel (Betriebsgrösse 6.5 ha)
1920 Verstarb Jakob Suter-Weibel und sein Stiefsohn Jakob Sidler-Rigert führte den Betrieb weiter.
1921 Stromzuleitung erbaut
1926 Betriebsübername durch Jakob Sidler-Rigert (Betriebsgrösse 8.8 ha)
1929 Erweiterung der Jauchegrube um 30m3
1938 eigene Grundwasserfassung
1939 Die Maul- und Klauenseuche wurde durchgesiecht
1939 Neubau einer Jauchegrube von 80m3
1942 Hausanbau
1943 der erste Traktor (Neuhaus Autotraktor von Ford)
1945 Stallerweiterung und neuer Dachstuhl
1947 Hausbrand ohne grossen Schaden
1948 Der erste richtige Traktor (Bührer BD3)
1951 Neubau eines Schweinestalls für 40 Schweine
1963 Tot von 16 Kühen durch sandverschmutztes Futter
1966 Der erste Ladewagen
1967 Ein Sturm riss ca. 20 a Wald zu Boden
1967 Betriebsübername durch Sohn Jakob Sidler-Bürgi (Betriebsgrösse 10.5 ha)
1969 Rennovation und Anbau des Schopfes
1970 Anbau eines Wagenschopfs an den bestehenden Schopf
1971 Kauf eines neuen Traktors (Bührer OP 17) steht bis heute im Einsatz
1972 Bau einer Mistplatte mit 20 m3 Jauchegrube
1973 Baulandverkauf im Austausch zu Landwirtschaftsland (Betriebsvergrösserung)
1973- 1985 Aufschüttung eines privaten Reussdammes zur Verhinderung von Überschwemmungen
1973 / 74 Aussenrennovation und Umbau des Wohnhauses
1975 Anbau einer gedeckten Abladescheune und Abbruch des Einfahrs
1975 / 76 Umbau des Kuhstalls in einen modernen Hallenstall mit Halsrahmenanbindevorrichtung und Anpassung der Heustöcke
1981 Bau der Abwasserleitung der Gemeinde Sins zur neuen Kläranlage direkt unterhalb unseres Hofes. Neugestalltung der östlichen
Umgebung, da die Abwasserleitung oberirdisch gebaut werden musste. Grossflächige Anpassung der Topografie.
1981 Neubau der Wasserpumpanlage der eigenen Wasserversorgung
1983 Neudecken mit Welleternit des Stalls
1989 Erstmals Grünspargeln angebaut
1992 Ein Sturm riss unseren Nussbaum um und dieser zerstörte den Schopf. Ebenfalls fielen 50 a Wald dem Sturm zum Opfer.
1992 Neudecken mit Welleternit des Schopfes
1993 Neubau einer Jauchegrube von 400m3
1994 Ein neuer Traktor (Fiat 70-66 DT) als Ersatz für den Bührer BD3
1996 Umbau des Anbindestalls in einen Laufstall
1997 / 98 Anbau eines Stöcklis an das bestehende Wohnhaus
1998 Betriebsübernahme durch Sohn Jakob Sidler-Wild (Betriebsgrösse 16.24 ha)
1999 Die Jahrhundertüberschwemmung zerstörte praktisch alle Ackerfrüchte
1999 Der Sturm Lothar warf erneut 20 a Wald zu Boden
2000 Umbau des Schweinestalls und Anbau eines Auslaufs
2001 Umbau des Kuhstalls in einen Mutterkuhstall
2001 Umbau des Aufzuchtstalls in einen Mastrinderstall
2001 Einführen von Ferien auf dem Bauernhof
2002 Integrieren des Mastrinderstalls in den Mutterkuhstall
2003 Erweiterung des Mutterkuhhaltungsstalls auf 32 Mutterkuhplätze
2005 schlimmstes je erlebtes Hochwasser vom 22. Aug. (2/3 der LN musste neu angesäht werden)
2007 Renovation der Nasszellen im Wohnhaus
2007 Erneutes Hochwasser vom 9. Aug. (wiederum standen 2/3 der LN unter Wasser)
2010 Umbau des Dachs des Vorraumes zum Haus zur Dachterrasse
2011 Umnutzung Schopf Einbau Werkstatt, Glaswarenlager und Partyraum
2011 / 12 Umnutzung Schopf Einbau Ferienwohnung
2012 Neuantritt Land aufgrund Güterregulierung
2016 Ein neuer Traktor (John Deere 5100M) als Ersatz für den Fiat
2016 / 17 Neubau und Sanierung Flurstrassen im Sinser Schachen durch die Güterregulierung (Strassenübergabe an Gemeinde Sins)
2020 Aufgabe der Schweinemast
2022 Um- und Anbau Mutterkuhstall mit 308m3 neuer Jauchegrube (Impressionen)
2023 Fasadenerneuerung Stall